Klin Padiatr 2021[Mar]; 233 (2): 94-95 PMID32871606show ga
Seit Mitte Mai wird berichtet, dass die Massnahmen oder die Angst vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu einem sekundaren Gesundheitsrisiko fuhren konnten, weil Diagnosen, z. B. von Krebs- oder Herz-Kreislauferkrankungen, verspatet gestellt und Therapien, z. B. komplizierte operative Eingriffe mit Intensivpflege, verzogert durchgefuhrt werden (COVIDSurg Collaborative, Br J Surg 2020; DOI: 10.1002/bjs.11746; Kuhlen R et al., Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 488-489). In der Kinder- und Jugendmedizin stehen die Fragen und Probleme des Schulunterrichts, der fehlenden sozialen Kontakte innerhalb der peer group und der hauslichen Gewalt im Vordergrund der Fragen zur Auswirkung der Pandemie auf die Gesundheit (Wade M et al., Psychiatry Res 2020; 290:113-143). Mogliche Auswirkungen auf die Umsetzung der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) uber die Fruherkennung von Krankheiten bei Kinder (Vorsorge-Untersuchungen U1-U9) sind bislang nicht bekannt. Im Rahmen der SARS-CoV2 Kontaktbeschrankungen hatte der G-BA die Toleranzzeiten (Abrechnungsfristen) fur die Vorsorge-Untersuchungen U6-U9 bis zum Ablauf von 3 Monaten nach Beendigung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite aufgehoben (BAnz AT 29.05.2020 B6).